Vom 24. April bis 7. Mai 2017 findet wieder Frankfurt liest ein Buch statt. Im Mittelpunkt des Lesefests steht diesmal der Roman "Benjamin und seine Väter " von Herbert Heckmann.

Herbert Heckmann
BENJAMIN UND SEINE VÄTER

Roman, 336 Seiten
erscheint im Frühjahr 2017 bei Schöffling & Co.
EA: S. Fischer, 1962

>>  Mit einem Nachwort von Peter Härtling

>>  Die Geschichte einer Kindheit und Jugend in der Zwischenkriegszeit

>>  vollständige Hörfassung (Autorenlesung) des Hessischen Rundfunks liegt vor

 
Benjamin Weis erblickt 1919 als Sohn der ledigen Kanzleigehilfin Anna das Licht der Welt, vom Vater fehlt jede Spur. Der Anwalt Friedrich Bernoulli nimmt sich der jungen Familie an, stellt Wohnung und Unterhalt zur Verfügung. So wächst Benjamin trotz der widrigen Umstände behütet in der Frankfurter Bergerstraße heran. Er taucht ein in die Welt von Don Quijote und Robinson Crusoe und erlebt mit seinen Freunden Gogo, Franz, Popel und dem Baron kleine und große Abenteuer.  
Benjamins Fragen nach dem Vater beantwortet Anna mit Märchen: »Dein Vater hat uns verlassen, vielleicht wird er einmal zu uns zurückkommen, aus Amerika und mit vielen Geschenken.« Und so erfindet sich Benjamin seine Väter: Der Vater ist alles und nichts. Benjamin hat keinen Vater und zugleich viele.
 
Heckmann zeichnet ein Panorama der 1920er und 30er-Jahre in Deutschland aus der Perspektive eines Kindes, das mit vielen Fragen aufwächst: Warum nennt Gogo seinen Ziehvater einen Vaterlandsverräter? Und warum muss Max, der neben Deutsch auch Hebräisch spricht, nach Amerika auswandern? Benjamin kann sich auf viele Dinge keinen Reim machen, beobachtet jedoch die sich zunehmend verschlechternde Laune seines väterlichen Freundes. Als Jugendlicher zieht er sein Fazit: »Ich scheiße auf alle Väter, die uns ein solches Leben eingebrockt haben.«
 
Herbert Heckmann (*1930 in Frankfurt, †1999 in Bad Vilbel) war Schriftsteller, Journalist, Herausgeber und Dozent. Sein umfangreiches Werk umfasst neben Erzählungen und Romanen auch Kinder- und Kochbücher sowie ein Wörterbuch der Hessischen Mundart.
Von 1963 bis 1979 gehörte er zu den Herausgebern der im S. Fischer Verlag erscheinenden Neuen Rundschau. Für den Roman BENJAMIN UND SEINE VÄTER, den auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung abdruckte, wurde er mit dem Literaturpreis der Stadt Bremen ausgezeichnet. Als freier Mitarbeiter für den Hessischen Rundfunk machte er Kulturbeiträge für das Fernsehen und den Hörfunk.
Von 1980 bis 1995 war Heckmann Professor an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main sowie von 1982 bis 1996 Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. Überdies war er Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz und gehörte zahlreichen Jurys an.

Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Webseite von Frankfurt liest ein Buch. Dort finden Sie ab Ende März auch das vollständige Programm.

>> Webseite des Frankfurt liest ein Buch e.V.

   
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