LiteraturLounge Frankfurt im Haus am Dom

Veranstaltungsort: Haus am Dom (Großer Saal im 1. OG), Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main

Verkehrsverbindungen:
U-Bahn: U4 + U5 / Haltestelle Dom/Römer (Ausgang Dom)
Straßenbahn: 11 + 12 / Haltestelle Römer/Paulskirche

Der Eintritt ist frei.

Eine vorherige Anmeldung für die LiteraturLounge ist nicht erforderlich. Auch G-Kontrollen vor Ort finden nicht mehr statt. Für den Fall, dass sich die Corona-Schutzverordnung kurzfristig wieder ändert, empfehlen wir trotzdem zur Sicherheit den Impfnachweis und Lichtbildausweis mitzubringen.

Im Saal muss keine medizinische Maske getragen werden. Um sich und andere zu schützen, empfehlen wir weiterhin eine Maske zu tragen.


Unser erster Gast im September:

Daniela Dröscher und „Lügen über meine Mutter“ (Kiepenheuer & Witsch)

am Sonntag, 4. September 2022, um 11.00 Uhr

Moderation: Doris Renck (hr2-kultur)

Daniela Dröscher erzählt vom Aufwachsen in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Ist diese schöne, eigenwillige, unberechenbare Frau zu dick? Muss sie dringend abnehmen? Ja, das muss sie. Entscheidet ihr Ehemann. Und die Mutter ist dem ausgesetzt, Tag für Tag.

Der Roman ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Und die Frage: Was ist damals wirklich passiert? Was wurde verheimlicht, worüber wurde gelogen? Und was sagt uns das alles über die Gesellschaft, die ständig auf uns einwirkt, ob wir wollen oder nicht?

Schonungslos und eindrücklich lässt Daniela Dröscher ihr kindliches Alter Ego die Jahre, in denen sich dieses  „Kammerspiel namens Familie“ abspielte, noch einmal durchleben. Ihr gelingt ein ebenso berührender wie kluger Roman über subtile Gewalt, aber auch über Verantwortung und Fürsorge. Vor allem aber ist dies ein tragik-komisches Buch über eine starke Frau, die nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen.

Daniela Dröscher, Jahrgang 1977, aufgewachsen in Rheinland-Pfalz, lebt in Berlin. Sie schreibt Prosa, Essays und Theatertexte. Ihr Romandebüt „Die Lichter des George Psalmanazar“ erschien 2009, es folgten ein Erzählband und der Roman „Pola“. Sie wurde u.a. mit dem Anna-Seghers-Preis, dem Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds sowie dem Robert-Gernhardt-Preis ausgezeichnet. Seit Herbst 2018 ist sie Ministerin im Ministerium für Mitgefühl.


Zum Vormerken:
Nächste LiteraturLounge am 11. September 2022: Bettina Flitner „Meine Schwester“ (Kiepenheuer & Witsch). Details finden Sie hier auf der Webseite.


Wir danken unseren Förderern: Sparda Bank Hessen (Hauptsponsor), hr2-kultur, Buchhandlung Schmitt & Hahn, DEVK-Versicherungen, Haus am Dom, Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main und Deutsche Bahn AG.

Medienpartner: hr2–kultur

 

   
© Lothar Ruske PR, 2016-2022